Rückenschmerzen und die damit verbundenen Bewegungseinschränkungen kennt jeder. Die Ursachen der Schmerzen sind jedoch vielfältig. Neben morphologischen Veränderungen, wie z.B. Bandscheibenvorfällen, degenerativen Verschleiß-veränderungen oder Einengungen des Wirbelkanals ist oft eine Fehlstatik der Wirbelsäule Ursache der Beschwerden. Leider bleibt gerade dies häufig unerkannt, da bisher die technischen Möglichkeiten zur Untersuchung fehlten. Durch die optische Vermessung der Wirbelsäule, der Beckenstatik und der Beinlängen ist ohne Strahlenbelastung erstmals eine Objektivierung der gesamten Rückenstatik vom Kopf bis zum Becken möglich.
Der Patient steht vor einer Vermessungseinheit, bestehend aus einem Projektor und einer Videocamera. Röntgenstrahlung kommt bei der Messung nicht zum Einsatz. Mit dem Projektor wird ein Lichtraster auf den Rücken des Patienten projeziert. Das dabei entstehende Bild wird mit der Kamera aufgenommen und von einem Computer ausgewertet. Der Computer sucht sich Referenzpunkte, die bei jedem Menschen anatomisch eindeutig definiert sind und berechnet über das Verhältnis der einzelnen Lichtrasterflächen zu diesen Punkten die Form des gesamten Rückens.
Hieraus lässt sich der Beckenstand, die Rotation der Wirbelsäule und ihre Krümmung ableiten. Es lassen sich also Beckenschiefstellungen oder -verdrehungen, Fehlstatiken und Fehlkrümmungen erfassen.
Da der Patient während der Untersuchung auf einer beweglichen Waage steht, kann zum einen die gleichmäßige Belastung beider Beine erfasst werden, zum anderen können bei Bedarf beide Beine getrennt voneinander millimeterweise erhöht werden, um so einen möglichst idealen Zustand von Becken und Wirbelsäule zu erzielen. Es werden dabei Informationen über die Körperstatik ermittelt, die über die Befunde von Röntgen, Computer- und Kernspintomographie hinaus gehen.
Diese neue Untersuchungsmethode ist ergänzend zu diesen diagnostischen Verfahren zu sehen.
Männlicher Patient, 31 Jahre, mäßig ausgeprägte Wirbelsäulenverkrümmung.