Erste Hilfe - Stufenlagerung und Wärme

Zu Beginn einer Rückenschmerzattacke ist man schon dankbar, wenn es gelingt, eine Körperhaltung zu finden, in der die Beschwerden erträglich sind. Für die meisten Betroffenen ist dies die Stufenlagerung: flaches Liegen auf dem Rücken, am besten auf einer warmen Decke auf dem Boden mit hochgelegten Beinen. Die Unterschenkel lagern dabei im rechten Winkel zu den Oberschenkeln auf einer Ablage, die so hoch sein muss, wie die Oberschenkellang sind (Hocker oder Sessel). Den Kopf stützt ein kleines Kissen oder eine Nackenrolle.

In der Stufenlagerung können die Muskeln entspannen, und die Gelenke und die Wirbelsäule sind von Druck entlastet. Die Wirbelsäule wird leicht gestreckt, was auch die Nerven beruhigt. Bleiben Sie aber nicht zu lange unbeweglich liegen, sondern stehen Sie zwischendurch auf und gehen Sie umher. Die Stufenlagerung können Sie gut mit Wärmeanwendungen und Entspannungsübungen kombinieren.

  • Sehr hilfreich und beruhigend ist die tiefe Bauchatmung: Atmen Sie langsam und regelmäßig in den Unterkörper hinein und wieder hinaus. Legen Sie dabei eine Hand auf den Bauch und spüren Sie, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt. Stellen Sie sich vor, Sie wurden mit jedem Atemzug die schmerzenden Muskelpartien mit Sauerstoff versorgen und auflockern.
  • Sobald die schlimmsten Schmerzen vorüber sind, sollten Sie sich möglichst wieder normal bewegen.

Schmerzhafte Muskelverspannungen lassen sich mit Hilfe von Wärmeanwendungen lösen. Wärme lockert die Muskulatur, verbessert die Durchblutung und lindert die Schmerzen. Wärme beruhigt die Nerven und bewirkt so eine allgemeine körperlich-seelische Entspannung.

  • Eine Wärmflasche, ein Kirschkernkissen oder ein Heizkissen im Rücken oder Nacken sorgen für spürbare Erleichterung. Als wärmende Unterlage für die Stufenlagerung bietet sich eine Heizdecke an.
  • Ein warmes Wannenbad mit muskelentspannendem Badezusatz (z.B. Kneipp, tetesept, WELEDA) hat eine wohltuende und schmerzlindernde Wirkung auf den ganzen Körper. Halten Sie Ihren Rücken möglichst warm, auch während Sie Ihren Alltagsaktivitäten nachgehen. Wickeln Sie sich dazu einen breiten Wollschal um Taille und Hüften, bei Nackenschmerzen um Schulterpartie und Hals.
  • Sehr wohltuend und schmerzlösend kann der Besuch in einer Sauna oder einem Dampfbad wirken.

Falls sich die Schmerzen durch Wärme verstärken sollten, brechen Sie die Behandlung ab und suchen Sie einen Arzt auf.

Rückenschmerzen und Stress

Neben Bewegungsmangel gilt Stress als wichtiger Auslöser für Rückenprobleme. Auf Stress und psychische Belastungen reagiert der Mensch leicht mit Schmerzen. Stress bewirkt körperliche Anspannung, eine sinnvolle physiologische Reaktion, die normalerweise dabei hilft, anstehende Aufgaben zu bewältigen. Bei Dauerstress oder starken seelischen Belastungen können Verspannungen auftreten und, ggf. verstärkt durch stressbedingte Schlafstörungen oder eine ungünstige Bewegung, eine akute Schmerzattacke auslösen.verbessert die Durchblutung und lindert die Schmerzen. Wärme beruhigt die Nerven und bewirkt so eine allgemeine körperlich-seelische Entspannung.

Wer häufig unter Rückenschmerzen leidet, sollte über mögliche Gründe in seinem Alltag und psychosozialem Umfeld nachdenken. Welche belastenden Faktoren könnten eine Rolle spielen, welche sind veränderbar, wo ließe sich entlastender Ausgleich schaffen?

Neben der Stärkung des Rückens ist deshalb der Stressausgleich ein wichtiger Punkt, um verspannungsbedingten Beschwerden vorzubeugen. Ausdauersport wie Laufen oder Radfahren halt nicht nur den Körper fit, sondern entspannt auch die Seele und macht den Kopf frei.

Um tägliche Herausforderungen besser zu bewältigen, können Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, autogenes Training, Yoga oder Tai-Chi helfen.

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