Bei der interventionellen Wirbelsäulentherapie handelt es sich um eine minimalinvasive Therapieform zur Behandlung akuter und chronischer Wirbelsäulenbeschwerden.

Behandlungsprinzip:

Rückenschmerzen stellen für viele Menschen eine erhebliche Minderung ihrer Lebensqualität dar. Die Ursachen von Rückenbeschwerden sind vielfältig und beruhen zum überwiegenden Teil auf Fehlhaltungen bzw. Fehlbelastungen der Wirbelsäule. Diese führen in der Regel zu Verschleißerscheinungen an den Bandscheiben, sowie an den kleinen Wirbelgelenken. Hieraus resultierte eine Bedrängung von Nerven, die als schmerzhafte Nervenreizungen empfunden werden. Diese Nervenreizung führt nicht alleine zu lokalen Rückenschmerzen, sondern kann insbesondere auch in Form von einer Schmerzausstrahlung in die Arme oder Beine, teilweise verbunden mit Missempfindungen und Lähmungen wahrgenommen werden. Das Prinzip der CT- gestützten interventionellen Wirbelsäulentherapie beruht darauf, dass ein entzündungshemmendes und abschwellendes Medikament unter Sichtkontrolle im Computer­tomographen genau an den Ort appliziert wird, an dem der Nerv gereizt ist (siehe Abbildung 2 und 3, 4 und 5).

Technik:

Die Behandlung selbst wird unter computertomographischer Sichtkontrolle durchgeführt. Der exakte Stichwinkel sowie die Punktionstiefe der Nadel werden im CT-Bild ermittelt (Abbildung 6). Hiernach wird nach lokaler Betäubung eine dünne Nadel schrittweise an die Wirbelsäule in den betroffenen Nervenbereich vorgeschoben. Die korrekte Lage der Nadel wird durch das computertomographischen Bild und ggf. durch eine Kontrastmittelgabe überprüft. Anschließend wird ein lokal wirksames Medikament, meist ein kristalloides Cortisonpräparat in Kombination mit einem Lokalanästhetikum injiziert. Die Behandlung erfolgt in Bauchlage und dauert etwa 10 Minuten.

In den meisten Fällen verspürt der Patient bereits innerhalb von drei Tagen nach der ersten Behandlung eine Schmerzlinderung. Um eine nachhaltige Beseitigung des Reizzustandes zu erzielen, sollte die Behandlung im Abstand von 7 bis 14 Tagen noch bis zu sechsmal wiederholt werden.

Für den Patienten bedeutet diese Behandlungsart eine höchstmögliche Sicherheit und Präzision bei jeder Therapie.

Krankheitsbilder, die mit der CT-gestützten interventionellen Wirbelsäulentherapie behandelt werden können:

Nervenwurzelreizungen / Ischiasbeschwerden, Rückenschmerzen

 

verursacht durch:

  • Bandscheibenvorfälle und Bandscheibenvorwölbungen
    (Abbildung 2, 14, 15, 16)
  • Einengung der Nervenaustrittskanäle (Foramen - oder Recessusstenosen)
  • engen Wirbelkanal (Spinalstenosen)
    (Abbildung 11, 12, 13)
  • Verwachsungen nach Bandscheibenoperationen
  • Instabilitäten
  • Verschleiß der Wirbelgelenke (Facettenarthrosen / Facettensyndrome)
    (Abbildung 7, 8, 9 und 10)
  • ISG-Arthrose(n) (Abbildung 17)

Vorteile der Methode:

  • Durch Sichtsteuerung präzise und punktgenaue Vorgehensweise am Ursprungsort des Schmerzes. Es handelt sich um eine sehr erfolgreiche Therapiealternative zur Operation.
  • Der Eingriff wird ambulant durchgeführt. Die Patienten können in der Regel nach einer vom Arzt individuell festgelegten Überwachung entlassen werden. Jedoch ist bei der Halswirbelsäulen-Behandlung ein aktives Teilnehmen am Straßenverkehr zu unterlassen.

Die mittel- bis langfristige Schmerzreduktion und Schmerzfreiheit ist beeindruckend.

Abb. 6: Beispiel - Lage der Therapie-Nadel im computertomographischen Bild

Abb. 7: Lendenwirbelsäule-Facettenblockade (Schemazeichnung)

 

 

Abb. 8: Facetteninfiltration - Schemazeichnung: Facettengelenke sind durch die Wirbelkörper untereinander verzahnt. Durch Fehlstellungen und Lockerungen der Bänder und Kapseln der Wirbelsäule und auch durch Verschleißprozesse können Reizungen an diesen Gelenken verursachen. Die Injektionstherapie wird an die kleinen Wirbelgelenke gespritzt.

Abb. 4 und 5: CT-gestützte Injektionstherapie an der Halswirbelsäule

Abb. 11: Epidurale Injektion – Die Infiltration erfolgt zwischen 2 Wirbelkörpern. Das Medikament wird gezielt in den Wirbelkanal gespritzt.

Abb. 12: Epidural-perineurale Injektion – Schemazeichnung: Die Injektion wird genau an der Nervenwurzel durchgeführt.

Abb. 15 Wurzelblockade Lendenwirbelsäule – S1 - Wurzel

Abb. 16: Wurzelblockade Lendenwirbelsäule – L5 - Wurzel

Abb. 9 und 10: Planung und Durchführung Facetteninfiltration Lendenwirbelsäule

Abb. 14: Lendenwirbelsäulen-Wurzelblockade (Schemazeichnung)

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